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Posts Tagged ‘Lebensplan’

Hast du manchmal das Gefühl, noch nicht ganz bei dir angekommen zu sein? Deine Gaben und Visionen noch nicht wirklich zu leben? So als würde etwas dich zurückhalten oder fesseln? Du ertappst dich dabei, dass du hart und kleinlich gegen dich selbst bist? Oder unsicher und ängstlich angesichts deiner “Unperfektheiten“? Dann atme tief durch, denn so ist das Menschsein einfach. Manch einer hat gewaltigere innere und äußere Hürden zu überwinden als ein anderer – doch stoßen wir alle immer wieder an unsichtbare Grenzen und Barrieren. Das stellt uns ein ums andere Mal vor die Wahl, stehen zu bleiben, oder unserem inneren Ruf zu folgen und uns ein Stück weiter ins Neue auszudehnen.

Wenn du mich schon eine Weile kennst, dann weißt du, dass ich nicht an einen Seelenplan oder Vorsehung glaube. Aber was ich spüre, sehe und jeden Tag erlebe, ist dass jeder Mensch ein ganz besonderes Strahlen in sich trägt. Einen ganz besonderen Duft und seine Farben, die ihn einzigartig machen. Die Indianer sprechen vom Spirit oder der „Medizin“, die jedes Wesen zum höchsten Wohle des Ganzen in sich trägt. Ich bin überzeugt, dass jeder einzelne Mensch das Potenzial hat, diese Welt zu verändern und zu einem heil(ig)en Ort zu machen. Du, ich, wir alle, einfach nur indem wir SIND.

Du darfst vertrauen, dass du genauso wie du bist, genau zu dieser Zeit und an diesem Ort richtig bist. Du wärst ein anderer, wenn etwas oder jemand anderes hier dringender gebraucht würde. Ich sehe es wie ein Puzzle oder ein Mosaik: Es geht darum, unseren Platz im großen Ganzen einzunehmen, einer höheren Ordnung zu dienen, indem wir wahrhaftig die sind, als die wir gedacht sind. Indem wir die Geschenke, die uns gegeben wurden, auspacken und in Dankbarkeit weiter-reich-en. „Unbox your life“ könnte der Slogan des erwachenden Universums lauten.

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In diesen unseren Platz im Mosaik dürfen wir geduldig hineinwachsen. Sei entspannt, auch wenn du immer wieder an dir zweifelst, wenn du dich fragst, was du denn schon zu geben hättest oder wenn Ängste dich zurückhalten, für das einzutreten, was dir am Herzen liegt. Uns in unserer vollen Größe, in unserem Strahlen und in unserer Weisheit und Liebe zu zeigen ist das, was wir am meisten fürchten. Denn oft bedeutet es, unsere Komfortzone auszudehnen und alle Masken fallen zu lassen. Es heißt nicht selten, gegen den Strom zu schwimmen, alte Sicherheiten, Beziehungen und Gewohnheiten loszulassen.

Wir fürchten, wir würden verletzlich und angreifbar, wenn wir authentisch sind und unsere wahre Essenz leben. Doch nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Je mehr wir mit uns selbst verbunden sind, je mehr wir aus dem Feuer unseres Herzens und unserer inneren Begeisterung heraus leben, umso sicherer sind wir. Denn an dem Ort, an dem wir echt und frei sind, gibt es niemanden, der uns verletzen und nichts was verletzt werden könnte.

Stattdessen sind wir in einer Art kollektivem Wahn gefangen, der besagt, dass das Leben hart und beschwerlich sei, dass es edel sei zu leiden und zu jammern, dass wir uns anpassen und uns selbst verraten müssten um akzeptiert zu werden. Dann fragen wir uns:

  • Darf ich glücklich sein, während die Menschen um mich unzufrieden sind?
  • Darf ich ich selbst sein, während die anderen sich verbiegen und ihre Lebendigkeit faulen Kompromissen opfern?
  • Darf ich strahlen, während meine Mitmenschen ihr Licht herunter dimmen?
  • Darf ich frei sein, während andere sich versklaven?
  • Darf ich groß und reich sein, während meine Freunde sich klein machen?


Darfst du? Willst du? Niemand entscheidet das außer dir selbst!

Ich frage meine neuen Klienten immer nach einem „roten Faden“, der sich durch ihr Leben zieht, nach einem Glaubenssatz oder Muster, das ihrem Dasein einen unverwechselbaren Stempel aufdrückt. Ich frage: „Wenn du deinem bisherigen Leben eine Überschrift geben müsstest, wie würde die lauten?“ Eine wundervolle Frau von Ende dreißig gab mir vor kurzem die Antwort: „Das ist nicht mein Leben!“ Dieser Satz hat mich zutiefst bestürzt und traurig gemacht.

Die meisten von uns haben sich selbst vor langer Zeit irgendwo in den Lügen und Zwängen des Alltags verloren. Wir sind oft so weit von unserem Wesenskern entfernt, dass wir unsere wahren Bedürfnisse und Wünsche kaum kennen, uns nichts mehr zutrauen und viel zu viel von uns zurückhalten.

Doch es ist nie zu spät, sich selbst neu zu entdecken. Was bringt dein Herz zum Singen? Welche Gaben schlummern in dir? Womit möchtest du der Welt dienen? Wie würde dein Leben aussehen, wenn du dich selbst vollkommen lieben und im Urvertrauen leben würdest, wenn es niemanden gäbe, mit dem du dich vergleichen oder dem du etwas beweisen müsstest? Wofür möchtest du dich einsetzen mit jeder Faser deines Seins, wofür lohnt es sich aufzustehen? Was ist dir wirklich wichtig? Welche wertvollen Erkenntnisse und Lebenserfahrungen möchtest du teilen? Wofür möchtest du dein Leben geben – nicht im Sinne von sterben, sondern viel abenteuerlicher: im Sinne von wahr-haftig leben?

Im NLP gibt es die Technik des Modelling. Man sucht sich ein Rollenmodell, ein Art Avatar aus dem echten Leben oder auch in Form einer Filmfigur oder eines Comic-Helden, und versucht, dessen „Aura“ zu adaptieren: Wie spricht diese Person, wie ist ihre Körperhaltung, wie bewegt sie sich, wie geht sie an Probleme heran, was glaubt sie über sich selbst und über das Leben, wie fühlt sie? Indem man sich immer wieder mit dieser Energie verbindet, etabliert man ein neues Schwingungsfeld in sich und entwickelt sich quasi durch Imitation des Vorbilds.

Ich finde diese Technik nicht schlecht. In der Regel fühlen wir uns von Menschen angezogen und angesprochen, die uns ähnlich sind, und die ähnliche Werte und Potenziale leben, wie wir sie in uns tragen. Doch indem wir so wie sie sein wollen, versuchen wir damit nicht letztlich, ein anderer/eine andere zu werden? Wollen wir wirklich in die Fußstapfen eines anderen treten und dessen Weg gehen?

Wie wäre es, wenn du stattdessen dich selbst in deiner vollen Größe und Lebendigkeit als Modell nehmen würdest? Wenn du mehr und mehr in die mutige, freie, kraftvolle und leuchtende Version deiner Selbst hineinwachsen würdest? Wenn du nicht einen anderen suchen, sondern dich selbst wiederfinden würdest?

Wer bist du, wenn du aus dem Feuer deines Herzens lebst? Wie sprichst du und wie bewegst du dich, wenn du voller Vertrauen in dich und in die Welt bist? Was denkt es in dir, wenn du erfolgreich deine Träume umsetzt? Wie fühlt sich dein Körper an, wenn du dich von fremden Erwartungen und von der Vergangenheit befreit hast? Lass dich von diesem Gefühl und dieser Wahrnehmung leiten, denn sie bringen dich wieder nach Hause zu dir selbst.

Umgib dich mit Menschen, die dich in deinen wahren Zielen ermutigen und mit dir zusammen den Boden bereiten, auf dem ihr gemeinsam wachsen könnt. Menschen, die dich feiern und in deren liebenden Augen du dich selbst in deinem Strahlen erkennen kannst.

Weiß dein Partner, wissen deine Freunde, was deine größten Träume, was deine Herzensvisionen sind? Wissen sie, welches Licht in dir schlummert? Kennen sie deine Medizin? Wissen sie, was dich glücklich macht? Kennen sie deinen Sinn des Lebens? Glauben sie unerschütterlich an dich oder projizieren sie ihr eigenen Zweifel auf dich? Es ist so wichtig, dass wir uns ein liebevolles, unterstützendes Umfeld suchen, in dem wir uns zeigen und sicher fühlen können, um über unser altes Ich hinaus-, und in uns selbst hineinwachsen zu können. Als Kinder haben wir keinen Einfluss, in welche Familie wir geboren werden, aber als Erwachsene haben wir die Wahl!

„If you can dream it, you can do it!“, hat Walt Disney einmal gesagt – „Wenn du es träumen kannst, kannst du es auch tun.“ Sei gnädig mit dir in deinem Zögern und Zaudern, mit deinen Schwächen und deiner Bequemlichkeit. Es ist ok, wenn du dich hin und wieder in dein so vertrautes Ohnmachtsgefühl, in deine Angst und Kleinheit hineinfallen lässt, um auszuruhen. Aber dann lass dich auch wieder sanft anstupsen von der beharrlichen Stimme in dir, die dich bei deinem Namen ruft. Ja, sie meint dich und sie weiß, was für Löwenkräfte in dir schlummern. Sie kennt deine Medizin, und wartet darauf, dass du aus deinem Schneckenhaus herauskriechst, um sie zu teilen. Sie schenkt dir Visionen und Träume, die deine kühnsten Vorstellungen übersteigen mögen – aber sie weiß, dass du es kannst. Denn wenn du es träumen kannst, kannst du es auch tun!

In Liebe zum Leben!

Lokah samastah sukhino bhavantu – Mögen alle Wesen in allen Welten glücklich und frei sein!

Deine
Christine Ruhland

(Bild: Denise Husted, Pixabay)

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Es ist erstaunlich, wie viele Menschen auf dem „spirituellen Weg“ statt die Freiheit zu wählen sich in neue Konzepte und Weltanschauungen stürzen. Wie eifrig viele nach Ablenkung von sich selbst und nach Modellen hungern, statt sich leer zu machen und sich der eigenen Seinserfahrung hinzugeben. Und der Esoterikmarkt bietet hier unendlich viel Zerstreuung und Futter fürs Ego.

Eines dieser amüsanten Konzepte ist der Hype rund um den „Seelenplan“. Wenn man mal googelt, findet man unendlich viele Webseiten auf denen genau geschildert wird, was die Seele vor ihrer Inkarnation so alles an Vorbereitungen und Absprachen trifft, was sie plant, mit wem sie sich trifft, wie genau sie die einzelnen Stationen des Lebens vorbereitet, wie die Seele aufgebaut ist, wie sie funktioniert, etc. Die einen haben ihr Wissen gechannelt, die anderen haben es bei einem Guru gelesen, die nächsten berufen sich auf jahrtausendealte Überlieferungen bestimmter Kulturen oder geben einfach ihre Vermutungen weiter. Eine Wissenschaft für sich…, denn mit der Frage nach dem Seelenplan kann man in ganze Universen von Weltanschauungen eintauchen. Da kannst du ein regelrechtes Parallelstudium zu deinem echten Leben absolvieren.

Konzepte sind wohl für manche Leute wichtig und auch ok. Solange man sie als das sieht, was sie sind: Krückstöcke für den Verstand, um sich das Leben in Krisensituationen vorübergehend ein wenig leichter zu machen. Aber jeder Krückstock sollte irgendwann einmal losgelassen werden, wenn man wirklich laufen lernen will. Und vor allem: der Krückstock sollte einem das Gehen nicht noch schwerer machen. Das Konzept des „Lebens- oder Seelenplans“ macht vielen Menschen das Leben schwerer, denn es blockiert, verunsichert, macht unfrei und bringt latent die Angst mit sich, Fehler zu machen, das „Falsche“ zu leben – und es schafft Abhängigkeiten von Gurus, spirituellen Lehrern, Hellsehern und Heilern, die vorgeben, den Lebensplan anderer Menschen zu kennen oder für sie zu entziffern. „Finde deinen Seelenplan“ – Seminare, Vorträge, Behandlungsangebote oder Buchtitel in diesem Stil wirst du Tausende finden.

Leben läuft nicht nach Plan, also suche auch gar nicht erst nach einem Plan. Lausche dem Flüstern deines Herzens und den Gefühlen und Impulsen, die aus dir heraus kommen. Du bist nicht das Opfer irgendeines fixen Planes, dein Leben folgt keinem Drehbuch, du solltest deine Zeit nicht damit verschwenden zu rätseln, was für ein geheimer Plot für dich ausgeheckt wurde. Lebe einfach! Du bist der Schöpfer deines Lebens! Mag sein, dass deine Seele aufgrund ihrer Schwingung die Inkarnation in ein bestimmtes Umfeld mit bestimmten Voraussetzungen herbeigerufen hat – ich weiß es nicht! 🙂 – aber auch das kann dir egal sein. Ob es Zufall ist oder Plan? – warum zerbrichst du dir darüber den Kopf? Stell dir lieber die Frage „Wozu war es gut, was konnte ich dadurch lernen?“, und „Was darf sich durch mich erfüllen, wie und was möchte ich leben und erfahren, wie kann ich die Liebe in meinem Leben vermehren?“ Wenn du dich von diesen Fragen leiten lässt, dann wird sich dein Leben mit jedem Schritt segensreich und heilig vor dir entfalten.

Die Frage nach einem Seelenplan kann überhaupt nur in einer männlich geprägten Spiritualität auftauchen. In einem männlich-analytisch-rationalen Konzept braucht es einen Plan, einen Weg, eine Funktion und ein Ziel. Hat Leben ein Ziel? Geschieht Leben nicht um seiner selbst willen? Ist Leben – jeder einzelne Atemzug – nicht selbst schon das Ziel? Das Prinzip der Weiblichkeit ist die Hingabe, das Sich-Öffnen, das Mitschwingen und Mitfühlen. Ein Mensch, der fähig ist, mitzuschwingen und sich hinzugeben käme nie auf die Idee, nach einem Plan zu fragen. Es gibt nur diesen einen Moment – nichts, was man hinter sich lassen müsste und nichts zu erwarten – nur die reine Präsenz des Hier und Jetzt. Es ist gut. Es ist. Ich bin gut. Ich bin. Ich atme das Leben ein und ich atme das Leben aus – was gibt es darüber hinaus noch zu wissen? Das ist Erleuchtung: sich in staunender Demut hinzugeben und mitzuschwingen. Der Weg des Erwachens ist ein weiblicher Weg. Die weibliche Kraft fragt nicht und strebt nicht danach, das Mysterium zu entzaubern. Die weibliche Kraft ergibt sich ins Nichtwissen und lässt sich von der reinen Erfahrung durchdringen.

Die Esoterikbranche und ihre „spirituellen Lehrer“ leben von der Beschäftigung mit Fragen und Konzepten, die so weit entfernt von der Größe, der Macht und dem Mysteriums des Lebens und der Seele liegen, dass es fast schon beschämend ist. Doch wir sind in unserer Verzweiflung und Einsamkeit so erfüllt von der Sehnsucht nach „religio“, nach der Rückverbindung mit unserer wahren Natur, dass wir uns von selbsternannten Experten nur zu gern engelsfunkelnde Bären aufbinden lassen. Menschen, die die Frage nach einem Seelenplan beschäftig, sind nicht mehr an den Fluss des Lebens angebunden. Sie stecken immer in einer Krise, egal ob beruflich, partnerschaftlich, gesundheitlich, spirituell, finanziell oder sozial. In einer Krise sehnt man sich nach klaren Ansagen und Anweisungen und nach einem Menschen, der das Ruder für einen in die Hand nimmt und einem das eigene Leben erklärt und löst. Doch das funktioniert nicht. Ein guter, ehrlicher Freund und Heiler wird dir einfach beistehen, die große Not auszuhalten, keine Ahnung mehr zu haben, wer du bist und was du sollst. Er wird an deiner Seite sein, wenn eine alte Welt zusammenbricht und die neue noch nicht geboren ist. Er wird deine Tränen mit weinen statt dich mit SEINEM „Wissen“ zu belasten. Er wird dir keine Antworten geben, sondern die richtigen Fragen stellen. Er wird deine Verwirrung und dein Nichtwissen noch vergrößern, weil dieses Nichtwissen – das Loslassen all deiner Konzepte, Werte, Vorstellungen, Prägungen, Religionen und Weltbilder – dein Weg in die Freiheit ist. Wenn du durch den Tod, durch deine Einsamkeit und Unsicherheit – durch deine dunkle Nacht der Seele – hindurch gegangen bist, wird er dir helfen, die sanfte Stimme deines Herzens wieder wahrzunehmen, mit dem Leben mit zu schwingen und deinem inneren Flüstern, deiner Weisheit, wieder zu vertrauen. Dann bist du neu geboren, rein, klar, präsent, ganz bei dir! Ein bewusster, wacher Seelengefährte und wahrer Meister wird dich nie mit Konzepten belasten, wird nicht auf Weltanschauungen und Theorien eingehen, wird dir keine Geschichten und Glaubensbekenntnisse erzählen. Er wird dich ermutigen, alles was du glaubst zu wissen, alles was du je gehört und gelesen hast, weg zu werfen. Er wird mit dir die Stille teilen und die Mystik deiner eigenen Erfahrung preisen.

Wer, glaubst du, könnte deine Lebenserfahrung interpretieren, außer dir selbst? Wer sollte tieferen Zugang zu deiner Essenz haben, als du selbst? Gib dein Leben nicht aus der Hand! Hab den Mut, einfach zu SEIN!

Lass all die Fragen los, auf die in Wahrheit du selbst und kein anderer dir Antworten geben kann und die keinerlei Relevanz haben! Erlaube deiner Angst, dass sie dich ganz auf dich selbst und dein Nichtwissen zurückwirft. Der Legende zufolge kürte das Orakel von Delphi Sokrates zum weisesten Mann der Welt aufgrund seiner letzten, niederschmetternden Erkenntnis „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Erst durch die Worte „Ich weiß es nicht“, die vollkommene Hingabe und vollkommenes Loslassen repräsentieren, öffnest du dein Gefäß, auf dass die Erfahrung jenseits allen Verstandeswissens und aller Worte in dich einfließen kann. Wer ständig Antworten parat hat oder auf alles eine Antwort sucht, kann NIE vom wahren Wissen durchdrungen werden. „Ich weiß es nicht“ sind die ehrlichsten, die weisesten und die heilsamsten Worte, die man sprechen kann. Ich weiß, dass ich atme und ich gehe davon aus, das heißt, dass ich lebe. Aber ich weiß nicht, ob das heißt, dass ich nicht mehr lebe, wenn ich nicht mehr atme. Was weiß ich sonst? Ich habe Erfahrungen im Universum meiner eigenen Gedanken und Gefühle und Sinneseindrücke und Interpretationen gesammelt. Es ist MEIN Universum, ich weiß nicht, was davon wahr und was pure Illusion ist. Ich habe die Meinung und die Lehren von Eltern, Geschwistern, Freunden, Erziehern, Lehrern, Professoren, Wissenschaftlern, Politikern und  spirituellen Führern verinnerlicht. Ich habe Bücher, Massenmedien und soziale Netzwerke konsumiert. Also was in aller Welt WEIß ich schon? Ich habe mir ein Bild gemacht, mehr nicht. Aber das kann und darf niemals das deine sein.

Ich weiß, dass ich nichts weiß. Willst du dich anschließen und die kribbelnde Unsicherheit des Nichtwissens mit mir aushalten? Es fühlt sich so viel schöner, freier, spannender und lebendiger an, als sich mit Instant-Eso-Konzepten abspeisen zu lassen!

Es gibt nur ein Mysterium, das es wert ist, ergründet zu werden. Das ist die Stille in dir, dein wahres Wesen jenseits aller Identifikationen und allen Wissens. Aber dem kannst nur du selbst dich nähern – und nur aus dem Herzen, niemals mit dem Kopf. Alles andere ist nur Fast-food für den Verstand und Ablenkung vom Schmerz deiner Illusionen. Lass los… Und entscheide dich, dich vor der Großartigkeit des Lebens wieder in Demut und innerer Reinheit zu verneigen statt das Geheimnis des Seins durch plumpe Konzepte zu entweihen.

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